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Spotcheck: Skatepark Karlovy Vary/CZ

17. Jul 11 - 11:14 von Henry (0 Kommentare)

Es war ein heißer Samstag, Anfang Juli 2011. Andere in Deutschland verspeisen um diese Uhrzeit einen mit Nuss-Nougat-Creme gefüllten Waffel-Snack, wir aber verließen Chemnitz in Richtung Karlsbad. Nein, nicht das in Kalifornien war gemeint, sondern das ca. 90 km südwestlich von Chemnitz gelegene, böhmische Kurbad Karlovy Vary.

Von meinem tschechischen NITRO Snowboard-Teamkollegen Martin Matoušek wusste ich, dass es dort einen schönen Skatepark gibt, der neben einer großen Streetfläche mit allerlei Banks, Quarters, Rails und Curbs auch einen Betonpool bietet.

Nachdem wir 12 Uhr am Park angekommen waren, mussten wir leider feststellen, dass wir noch 90 Minuten überbrücken mussten, da der Park, wie offenbar viele tschechische Skateparks, erst 13.30 Uhr seine Pforten öffnete. Also fuhren wir noch einmal in's Zentrum des über die tschechischen Landesgrenzen hinweg bekannten Kurbades und genehmigten uns ein Eis. Viele internationale Touristen liefen vor unseren Augen vorbei, und wir malten uns gerade aus, dass die Marmorkante, auf der wir gerade saßen, doch viel besser zum Grinden geeignet wäre, als den Springbrunnen zu umranden. Die wiederholt an uns vorbei fahrenden Streifenwagen ließen uns wieder von den Gehirngespinsten abkommen und brachten uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: Vor uns stand ein halbnackter kleiner Junge, der offenbar viel Spaß hatte, uns und andere Passanten mit der unter seinem Fuß hervor sprudelnden Wasserfontaine nass zu spritzen. Glücklicherweise war der Wasserdruck zu gering oder er konnte nicht gut genug zielen, so dass wir trocken blieben.

Kurz vor halb zwei waren wir erneut am Skatepark. Das innere Tor war zwar noch verschlossen, aber mir kam bereits winkend unser Guide für diesen Tag, der tschechische Snowboard Pro Martin Matoušek, winkend auf seinem Skateboard entgegen gerollt.
Mit niedlich klingendem tschechischen Akzent erklärte er uns auf Deutsch, dass der Park erst noch auf gemacht wird, wir aber auch einfach über den Zaun klettern sollten. Gesagt, getan – und schon waren wir drin.
Mein erster Blick fiel auf den umfangreichen Street-Bereich, jedoch schlug mein Herz für den Bowl aus rauhem Beton. Wie ich leider bei näherer Betrachtung feststellen sollte, war dieser ausgerechnet am Tag unseres Besuchs leider nicht befahrbar. Auf dem Boden des Bowls stand etwa 30 cm hoch das Wasser. Martin erklärte uns, dass der Abfluss des Pools irgendwie verstopft sei. Das war für mich als altes Kämpferherz allerdings nicht akzeptabel. Also fragte ich Martin nach einem Eimer.
Nach wenigen Minuten kam Martin tatsächlich mit einem Eimer zurück. Ich zog die Schuhe und Socken aus und stieg in den ca. 1,70 tiefen Pool hinab. Nach ca. 20 Eimern merkte ich, dass mit nur einem Eimer der Pool nicht innerhalb eines Tages leer zu bekommen war.

Skatepark Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Skatepark Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Skatepark Karlovy Vary/CZ - Juli 2011

Glücklicherweise kamen dann weitere Skater und BMXer, die offenbar das Versteck von weiteren Eimern und Wischgeräten kannten. Nun schöpften sieben Leute mit vereinten Kräften und 5 Eimern. Das nenne ich mal grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Nach etwa einer Stunde Schwerstarbeit und verbrannten Schultern war der Pool leer und trocken. Jetzt konnte die Session endlich beginnen.

Thomas Schaatschneider dropte als erster in den trocken gelegten Pool ein und gab mit schnellen Lines, BS Five-O, Blunt to fakie, FS Ollies über die Hip und Lipslides ordentlich Gas. Der Local Martin Matoušek wollte uns nun zeigen, was man aus diesem Bowl noch so alles heraus holen kann. Er fuhr auch ein paar schnelle Lines und sprang anschließend mit Indy Nosebone und Onefootern aus dem Pool in eine ca. 1,5 m vom Coping entfernt stehende Landerampe. Thomas machte auch noch ein paar Grabs und ein Bennihana. Julian Hahnen fuhr schnelle Lines mit BS 50-50s und hohen FS Turns. Ich hatte mir auch nach einigen Versuchen ein paar Lines zurechtgelegt und hatte auch meinen Spaß.

Indy aus dem Pool des Skateparks von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011FS Indy im Pool des Skateparks von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Bennihana aus dem Pool des Skateparks von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Indy Nosebone aus dem Pool des Skateparks von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011BS Five-O im Pool des Skateparks von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Onefooter aus dem Pool des Skateparks von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Indy Nosebone aus dem Pool des Skateparks von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011FS Turn im Pool des Skateparks von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011

Nachdem wir erst einmal genug Pool gefahren waren, gingen wir noch etwas im Streetpark rollen.
Neben dem London Gap, dem Quarter-bank-Transfer und dem Downrail hatte es Martin, Thomas, Julian und zwei Locals vor allem die kleine bank-Table-Miniquarter-Kombo angetan. Dort fuhren wir am Ende eine noch bestimmt 30 Minuten andauernde Session. Thomas war es dann auch mal wieder zu warm in seinen Schuhen, so dass er beschloss, noch ein paar Tricks barfuß zu absolvieren. Neben Ollies das London Gap hinauf, Boardslide am Downrail, ein paar Runden im Bowl machte er auch noch ein paar Hippie Jumps über das Doublekink Rail.

Ollie über die Funbox im Skatepark von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011FS Smith im Skatepark von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011FS Boardslide im Skatepark von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Barefoot Hippie Jump im Skatepark von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Barefoot Boardslide im Skatepark von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011FS Boardslide im Skatepark von Karlovy Vary/CZ - Juli 2011

Gegen 18 Uhr beschlossen wir, Karlsbad langsam "Good Bye" zu sagen und uns wieder auf den Heimweg über den Erzgebirgskamm hinweg zu machen. Doch noch bevor wir die steilen Serpentinen an der Südseite des Pultschollengebirges erreichten, wurden wir noch von einer tschechischen Polizeistreife angehalten. Sie fragten uns freundlich, aber bestimmt nach unseren Ausweisen. Leider hatten nicht alle von uns die von den Gesetzeshütern geforderten Dokumente dabei, was zwei von uns eine den Geldbeutel nicht erfreuende Geldstrafe kostete.
Etwas ärmer, aber trotzdem glücklich über einen gelungenen Skateboard-Tag erreichten wir Europa’s höchste Stadt, Boži Dar und fuhren über den Keilberg (Klínovec) wieder nach Chemnitz zurück.

Wo: Karlovy Vary-Bohatice, U trati 9A (neben dem Rollhockeyplatz)
Wann (jahreszeitenabhängig): Mo - Fr 14.30 - 21.00 Uhr, Sa 13.30 - 21.00 Uhr, So 13.30 - 20.00 Uhr
Eintritt:
frei
Was:

Öffnungszeiten (Juli) des Skateparks Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Skatepark
 Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Skatepark Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Skatepark Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Skatepark Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Skatepark Karlovy Vary/CZ - Juli 2011Skatepark Karlovy Vary/CZ - Juli 2011


Weitere Infos zum Park und noch mehr Fotos unter folgenden Links:
www.sk8-vary.wz.cz oder www.skateparkvary.cz

Fazit: Karlsbad lebt nicht nur durch seine touristenfreundliche Innenstadt und seine Kultur, sondern hat auch einen empfehlenswerten Skatepark, den man gern mal einen Besuch abstatten kann. Für den schnellen Einkauf bietet die reichlich 51.000 Einwohner zählende Stadt dem Skateboard-Touristen 3 Skateshops zur Auswahl, die sich alle nahe beieinander im Zentrum befinden: Snowbitch, PIPE, Aloha

Am 30.07.2011 findet im Skatepark von Karlsbad ein Tourstopp der Tschechischen Skateboardmeisterschaftsserie statt.

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Website des Veranstalters:
www.cesky-skateboardovy-pohar.cz


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