27. Jan 10 - 22:10 von Henry (0 Kommentare)
Als wir im Oktober eine Zusage auf unserer Anmeldung bei saac.at eine erhielten, freuten wir uns sehr, da in den letzten Jahren die SAAC Lawinencamps immer recht schnell ausgebucht waren.
Unsere Reisegruppe für unseren dreitägigen Kurztrip nach Vorarlberg war kurz vor Abfahrt noch auf 3 Leute geschrumpft. Robert Gahler musste sein defektes Auto erst einmal auf Vodermann bringen und konnte so nicht mit kommen. Nach einem langen Arbeitstag kamen wir am Freitagabend um 23 Uhr in Schoppernau/Vorarlberg an.
Am nächsten Morgen wachten wir bei strahlendem Sonnenschein auf. Leider lag fast weniger Schnee als bei uns im Erzgebirge. Nicht einmal die Talabfahrt am Diedamskopf war möglich. Oben im Gebiet hatten wir bis 14 Uhr Zeit, Pisten und Park zu shredden und noch die letzten Powderreste zu zerpflügen. Im Sajas Snowpark war allerhand los, da dort knapp 25 Bewerber einem gemeinsamen Shred Tag mit Gigi Rüf nachgingen. Dank des Fotografen Dominik Hadwiger bekam ich dennoch ein paar gute Kicker Shots.
Von 15.00 bis 18.00 Uhr frischten wir bei der SAAC-Theoriestunde unser Wissen in Bezug auf Lawinenkunde und Gefahren am Berg auf.
Lustigerweise war einer der Lektoren einer, den Jens "Dex" Decker und ich bereits vor 10 Jahren bei unserem ersten SAAC Camp in Innsbruck vor uns hatten.
Am Sonntag stand Praxis im Gelände auf dem Plan. Zusammen mit unserem Innsbrucker Bergführer Klaus fuhren wir so manch interessante Line in Warth-Schröcken. Im Laufe des Tages lernten wir den Lawinenlagebericht richtig zu interpretieren, Hangneigungen zu schätzen, Gefahren am Berg zu erkennen und letzten Endes auch zu Sondieren und mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) umzugehen. Auch das Sondieren und effiziente Ausschaufeln gestaltete sich nicht als ganz so einfach. Als Testperson der SAAC-Gruppe benötigte selbst ich als geübter Schaufler dennoch 2:30 min für das an's Tageslicht befördern des in Hüfttiefe vergrabenen Rucksacks des Bergführers.
Nach Ende des Kurses blieb noch etwa eine Stunde freie Zeit. In der Mittagspause hatte ich mich mit Peter Huber (ältester Bruder vom Nitro Pro Patrik Huber) und Thomas, dem Cousin von Gigi Rüf, verabredet, um noch ein paar natürliche Hits in Pistennähe zu springen.
Als der Lift zu machte, lud mich Peter noch in den privaten Backcountry Park der Familie Huber ein, wo im letzten Winter Patrik's Corner (bekannt aus der Helt-pro-Werbung) stand. Patrik’s älterer Bruder Alex hatte dort einen kleineren Backcountry Kicker gebaut, den wir dann noch zwei, dreimal sprangen, bevor wir bei einbrechender Dunkelheit in’s Haus der Hubers gingen, um noch etwas zu chillen. Gigi's Cousin war dann noch so nett, mich zurück nach Schoppernau zu nehmen.
Am Montag fuhren wir nach Damüls, dessen Vielfältigkeit uns extrem flashte. Das Gebiet ist groß, bietet super Lines zum Freeriden, jede Menge Kuppen zum Bauen von Backcountry Kickern und auch einen kleinen, aber fetten Park mit diversen Boxen, Rails (sogar mit Stufenset) und eine Zweier-Kickerline (bis zu 20m Table). Leider lag nicht zu viel Schnee, so dass Powdern nur sehr eingeschränkt möglich war, und auch der Park war bei wolkigem Himmel Bock hart, so dass ich es an diesem Tag etwas ruhiger anging.
Fazit: Der Bregenzer Wald ist auf jeden Fall eine Reise wert. Bei mehr Schnee werden wir definitiv wieder kommen.